1. Teil Verschiedene Yoga-Stile: Hatha, Ashtanga und Iyengar Yoga
Es gibt so viele verschiedene Yoga- Arten bzw. Stile, deshalb jetzt in mehreren Teilen jeweils eine knappe Beschreibung drei verschiedener Richtungen:
Hatha Yoga
Die Geschichte des Yoga reicht zurück bis 2000 v. Chr. Haha Yoga entwickelte sich vergleichsweise spät aus den anderen klassischen Yogawegen mit dem Ziel, Körper und Geist für Mediation vorzubereiten. Es stellt die regelmässige Ausübung von Asanas (Körperstellungen), Pranayamas (Atemtechnik) und Mediation in den Mittelpunkt. Im Fokus steht dabei, Atmung und Bewegung in Einklang zu bringen. Der Begriff Hatha symbolisiert die gegensätzlichen Energien in uns und unserer Welt. Dabei steht Ha für die Sonne, Tha für den Mond. Das Wechselspiel aus Anspannen und Entspannen der Muskulatur verhilft dazu, in der Bewegung zur Mediation zu finden. Die regelmässige Yogapraxis stärkt den Körper, erhöht die Flexibilität und mobilisiert die Selbstheilungskräfte. Zahlreiche wissenschaftliche Studien belegen positive Einflüssen auf verschiedene Organsysteme. Auf geistiger und emotionaler Ebene zeigen sich immer wieder Ausgeglichenheit und Klarheit. Sehr viele Yoga-Stile entstanden aus dem Hatha Yoga. Es lässt sich auf die Sutras des Patanjali, ein indischer Gelehrter und Verfasser des Yogasutra (zentralen Urspungstext des Yoga) zurückzuführen.
Ashtanga Yoga
Ashtanga Yoga ist ein dynamischer und kraftvoller Yogastil, der im 20. Jh. von T. Krishnamachary wiederentdeckt und von Pattabhi Jois in den Westen gebracht wurde. Charakterisch ist der fliessende Wechsel zwischen Asanas. Atem und Bewegung werden synchronisiert, ein ununterbrochener Bewegungsfluss entsteht. Ebenso typisch sind die Aktivierung von Energieflüssen und die sogenannte Ujjayi- Atmung (Atmen mit verengter Stimmritze) während der Praxis. Es gibt fest Abfolgen der Asanas (Serien), die nacheinander erlernt werden. Traditionell wird im Mysore-Stil unterrichtet. Hier praktiziert jeder Schüler im eigenen Atemrhythmus und Tempo (eher etwas für die Fortgeschritteneren).
Iyengar Yoga
Yoga nach BKS Iyengar betont die Entwicklung von Kraft, Standfestigkeit und vor allem klarer Körperausrichtung. Im Zentrum stehen die Yogahaltungen, durch die man dank der genauen Anweisung mit unserer groben Körperstruktur (Knochen, Gelenke, Muskeln, etc.) in reflektierten Kontakt treten. Hinzu kommen die Atemtechniken, durch welche die Lebensenergie auf einer feinstofflichen Ebene wahrgenommen und gelenkt wird. Beim Üben von Iyengar Yoga kommen Hilfsmittel wie Gurte, Decken und Stühle zum Einsatz, die Iyengar selbst durch seine lebenslange, gezielte Auseinandersetzung mit der Yogapraxis entwickelt hat. Die Früchte seiner hingebungsvollen 70-Erforschungen und Vermittlung des Yoga sind zum Teil in seinen Büchern dokumentiert, die zu den weisenden Standardwerken des Hatha Yoga zählen.