Interview with Patrick Beach
Früher war er Basketballspieler, heute reist Patrick Beach um die Welt, um sein Wissen und seine Yogatechniken zu verbreiten. Er praktizierte den Handstand schon bevor es eine bekannte Yoga Pose wurde und teilte Bilder davon auf Social Media. So wurde er berühmt in der digitalen Yogawelt, wo er regelmässig Fotos von seinen kraftvollen Asana Übungen, wie Handständen und Armbalancen, postet. Den Leuten scheint’s zu gefallen – er hat über 280k Followers auf Instagram. Mit Deddou spricht er über sein Alltagsleben, erzählt, wie er trotz den vielen Reisen auf dem Boden bleibt und wieso physische Übungen eigentlich gar nicht so wichtig sind.
Deddou: Macht dich unterrichten noch nervös?
Patrick: Es macht mich nicht nervös – viel mehr bereitet es mir grosse Freude zu unterrichten. Unterrichten ist das Einzige, was 100% authentisch ist in diesem Job. Die digitale Welt, vor allem Social Media Kanäle, täuschen uns eine Art von Verbundenheit vor. Wenn ich unterrichte, fühle ich eine echte Verbindung. Das ist es, was ich so liebe.
Deddou: Wenn wir gerade über Verbundenheit sprechen – welche Rolle hat Meditation für dich?
Patrick: Ich meditiere eigentlich jeden Tag. In meinem Leben gibt es keine Beständigkeit, ich bin jede Woche in einer anderen Stadt. Das ist natürlich wunderschön – aber auch eine Herausforderung. Wenn ich zum nächsten Yoga Festival oder Workshop fliege, dann sehne ich mich manchmal nach etwas Ruhe. So meditiere ich beispielsweise im Flugzeug – das beruhigt mich. Manchmal muss mein Körper aber auch aufwachen und aktiv werden. Dann ist meine Meditation weniger fokussiert und ich konzentriere mich mental auf meine physischen Übungen. Aber Meditation ist immer ein Teil von meinem Leben. Auch wenn ich mich bewege, meditiere ich.
Im Alltag sind wir immer abgelenkt. Wir sprechen mit jemandem, bewegen uns körperlich oder machen etwas für den Job – wir sind immer beschäftigt. Und was passiert, wenn wir alleine sind? Plötzlich gibt es keine Ablenkung mehr und uns wird schnell langweilig. Was machst du, wenn du für eine Sekunde gelangweilt bist? Du nimmst dein Handy und gehst online...Stimmt’s? Meditation ermöglicht mir nichts zu tun und nichts zu empfinden – einfach im Moment zu sein. Das hilft mir runter zu kommen und mental geerdet zu bleiben.
Deddou: Du reist um die Welt, bist ständig auf Achse und lebst aus dem Koffer –was machst du neben der Meditation, um runter zu kommen?
Patrick: Immer wenn ich an einem neuen Ort ankomme, versuche ich auf den lokalen Markt zu gehen und dort frische, lokale Kost zu kaufen. Ich passe mich der neuen Kultur und Zeitzone an und ich beginne damit gesund und regional zu essen. Das hilft mir in jedem Teil der Welt auf dem Boden zu bleiben. Gleichzeitig bin ich eine extrovertierte Person. Wenn ich mit den Leuten aus dem jeweiligen Land abhänge, fühle ich gute Vibes und Energien.
Deddou: Was bedeutet das physische Yoga für dich?
Patrick: Für mich geht es beim physischen Yoga um die gesamte Erfahrung. Ich versuche jeden Tag dazuzulernen und mich selbst zu verstehen, und Teil dieser Reise und des Prozesses zu sein. Ich versuche nicht einer physischen Idealvorstellung hinterherzujagen. Es ist mir egal, ob meine Praktik tiefgründiger wird oder ob ich kompliziertere Posen beherrsche. Ich praktiziere einfach jeden Tag. Obwohl meine Hüfte heute geschwollen wie eine Melone ist, nachdem ich gestern einen Unfall mit dem Scooter hatte, übe ich weiterhin. Aber ich setze mich nicht unter Druck. Ich möchte mich einfach bewegen und wachse mit jeder Erfahrung. Die physischen Posen sind wunderbar, aber sie sind nicht wichtig. Sie sind nur die Summe deiner Bemühungen. Ich möchte leben, was ich unterrichte und dies mit den Menschen um mich herum teilen. Menschen fühlen sich an den merkwürdigsten Orten behaglich: In Jobs, Umgebungen und Beziehungen, die sie nicht mögen. Ich denke Yoga ist ein wichtiges Werkzeug, um dies zu erkennen und zu verändern.
Deddou: Hast du ein Lieblingsbuch, das dich inspirierte?
Patrick: Mein Lieblingsbuch ist On the Road von Jack Kerouac. Es inspirierte mich mein Leben zu ändern, als ich jung war. Kerouacs Geschichte ermutigte mich auf Abenteuer zu gehen, zu reisen und ausserhalb der Box zu leben. Das hat mich zu der Person gemacht, die ich heute bin. Für mich bedeutet das Leben auszukosten, dass ich auf Reisen gehe. Doch dies ist nicht der einzige Weg. Im Leben geht es darum, sich selbst und die Menschen, die dich umgeben, zu erforschen. Mach verschiedene Jobs und probiere verschiedene Möglichkeiten mit mehr Tiefe aus. Das Reisen hält mich davon ab im Hamsterrad stecken zu bleiben. Du musst dich nicht ständig verbessern, aber versuche stets zu wachsen.
*Former basketball player Patrick Beach now travels around the globe to share his knowledge and yoga skills. He practiced handstand before it became a popular yoga pose and started to share his images on Social Media. That’s how he became famous in the digital yoga landscape. He now has well over 280k followers on Instagram, following his strong asana practice filled with handstands and arm balances. With Deddou he talked about his everyday life, practices that keep him grounded while travelling and about physical postures – and why they actually don’t matter so much.
Deddou: Do you still get nervous before teaching a class?
Patrick: Mainly, I get excited. Teaching is the only thing that is raw in this job. The digital world, especially Social Media channels give us a sense of connection, that actually isn’t real. When I’m teaching, I feel a real connection and that’s what I love about it so much.
Deddou: Talking about being connected - what role does meditation play for you?
Patrick: I basically meditate every day. In my life there is no consistency. I am literally in a different city every week. There’s a beauty, but also a challenge in it. When I’m travelling to the next yoga festival or workshop and I am on a flight, I long for some peace and might end up doing a calming meditation. Sometimes I need to get really active in my body. Then my meditation is less of a focus and I concentrate on physical postures. But honestly meditation is always there in my life. The moving part of the practice is very meditative for me, too.
In our everyday lives, we are always in a sensation. We are in a conversation, doing something physical or you are doing something for your job – you are always in a sensation. And then what happens when you are alone? Suddenly there is no distraction and you are not dwelling in any sensation. So, you quickly get bored. And what do you do when you get a split second of boredom? You take out your phone and start checking things online… Right? So with meditation I can be in no sensation – and just be. That really helps me to reset and stay mentally grounded.
Deddou: Since you travel around the globe, constantly on the move and living out of a suite case- what else do you do to stay grounded?
Patrick: Anytime I go to a new place, I eat locally sourced food. I adjust to the new culture and in the new time zone, when I start to search for healthy, local food. That’s what helps me stay grounded in any part of the world. At the same time, I am an extraverted person and I get good vibes and energy by connecting to and hanging out with local people.
Deddou: What does physical yoga practice mean to you?
Patrick: To me it really is all about the experience. I try to learn and understand myself every day and be part of this journey and this process. I don’t chase anything physically. I don’t care if my practice gets deeper or if I can do more complicated things. I practice every single day. Even though my hip is swollen like a melon after the scooter accident I had yesterday, I still practice every day. But I don’t put any pressure on myself. I just wanna move and grow with every experience. The physical poses are amazing, but they don’t matter. They are just the sum of your efforts. I want to live what I teach and share it. People get comfortable in really weird places: In jobs, environments or relationships they don’t like. I think yoga is a great tool to identify, access and shift that stuff.
Deddou: Do you have a favourite book that inspired you?
Patrick: I would say it is: On the Road by Jack Kerouac, because it inspired me to change my life, when I was younger. It encouraged me to pursue adventures, travel and live outside of the box. Along the way that journey lead me to the person I am today. So often people find an excuse not to live and find adventure. For me living life fully means to travel. But it’s not the only way. Life is about exploring yourself and the people around you, different jobs and opportunities with more depth. Through travelling I don’t get stuck in the same circle. You don’t have to keep improving, but keep growing.*