Bellevue di Monaco
Eigentlich wollte ich euch nur an einem meiner Lieblingsorte zum lunchen teilhaben lassen. Das Cafe vom Bellevue di Monaco an der Ecke Müller- /Corneliusstrasse. Hier wird von Dienstag bis Samstag ein Cafebetrieb von Flüchtlingen und engagierten Münchnern organisiert.
Seid der Eröffnung im Juni 2018 hat sich die Speisekarte von einem täglich wechselnden Gericht um ein Zweites erweitert, und es gibt nun auch Standards wie Sandwiches, Suppen, Kuchen und Mezzeteller. Man kann den Normal- oder einen Förderpreis zahlen, alles zwischen 7 und 11 Euro sind herzlich willkommen und fliessen in die Kassen der Sozialgenossenschaft Bellevue di Monaco.
Doch nur das Café zu beleuchten wäre zu kurz gegriffen. Ich mag den Ort eben nicht nur wegen seiner guten Küche und dem lichtdurchflutetem Raum. Ich mag ihn so, weil er in mir die Phantasie weckt, dass hier etwas Neues, Spannendes entstehen kann. Und das passiert über die Atmosphäre, die von dem gemischten Publikum und den "Personal" geschaffen wird. Der Ort lädt zum verweilen und beobachten ein. Denn hier trifft sich eine guten Mischung an Menschen, die man eigentlich meint im Glockenbachviertel nicht mehr anzutreffen. Kein gestreamlinetes, homogenes Publikum, sondern eine interessante Melange aus münchner Künstlerschik, Geschäftsleuten und Alteingessenen mit einem Hauch von Sozped und Öko. Die Stimmung spiegelt genau das wieder, was das Bellevue di Monaco eben ist. Weit mehr als nur eine Cafe. Es ist ein Wohn- und Kulturzentrum für Geflüchtete und interessierte MünchnerInnen mit einem vielfältigen Programm. Während des Cafebetriebs gibt es niedrigschwellige Informations- und Beratungsangebote für Geflüchtete. Engagierte Münchner können helfen und sich einbringen. Zudem gehören zwei Wohnhäuser zum Bellevue di Monaco. Hier wird jungen geflüchteten Menschen und Familien in Zusammenarbeit mit der Jugend- und Sozialhilfe Wohnraum mitten in der Stadt gegeben. In den Kulturräumen im Hinterhaus finden kleine Konzerte, Lesungen und Podiumsdiskussionen statt. Zu dem Programm gehören zudem Asylberatung, Arbeitsmarktberatung, Migrationsberatung aber auch ein offenes Kunstatelier, Radelkeller, Frauencafe und einiges mehr. Es ist also ein Ort der Integration. Mitten in München. Und wer sich schon seid langem fragt, wie und wo man sich ehrenamtlich einbringen kann, der hat hier eine super Gelegenheit in Aktion zu treten! Hier können wir helfen geflüchtete Menschen würdig in München willkommen zu heissen.