Interview with Carling Harps (Seattle, USA)
Während dem 6 tägigen Yoga Groove Festival in Goa habe ich 2 Workshops mit Carling gemacht. Der eine hiess: „Centering Skills for Hands-on Assisting“ und der andere „Hips and Haunches: unfolring and refolding with ease“. Nach einem genüsslichen Brunch am Morgen hatte ich die Gelegenheit Carling ein paar Fragen zu stellen. Lerne die international Yogalehrerin im untenstehenden Kurz-Interview kennen:
Während dem Brunch hast du mir erzählt, dass du seit 8 Jahren Yoga praktizierst. Erzähl doch ganz vom Anfang: Wie war deine erste Yogastunde und wie kam es dazu, dass du danach beim Yoga bliebst?
Ich begann mit Yoga als ich während der College-Zeit durch eine schwierige Phase ging. Mein Vater, der bereits Yoga machte, empfahl mir eine Yogastunde auszuprobieren. Damals war ich super gestresst und ging dann eines Tages mit meiner WG-Mitbewohnerin in eine Bikram Yogastunde mit. Nur wage erinnere ich mich an diese erste Yogastunde. Ich weiss nur noch, dass ich danach meinen Vater anrief und ihm ganz euphorisch von meinem ersten Yogaerlebnis erzählte. „Dieses Yoga werde ich ab jetzt öfters praktizieren“ sagte ich ihm. Yoga war für mich zu dieser Zeit eine rein körperliche Angelegenheit. Ich fühlte ich einfach besser, wenn ich regelmässig ins Yoga ging.
Wusstest du damals nach deinem ersten Yogaerlebnis, dass du es später einmal unterrichten würdest und es zu deinem Beruf wird?
(lacht laut) Nein, ich glaube nicht, dass es Leute gibt, die nach ihrer ersten Lektion wissen: Ich werde jetzt Yogalehrer. In meinem Fall ist es so, dass ich schon immer gerne in die Schule ging und Neues dazulernte. Als ich mehr und mehr ins Yoga eintieg, wollte ich immer mehr darüber wissen und verschiedene Lehrer und schlussendlich auch Ausbildungen ausprobieren. Es ging mir dabei primär darum mir mehr Wissen für mich und meine Yogapraxis anzueignen, als später einmal zu unterrichten. Auch heute noch gehe ich regelmässig in Weiterbildungen, um immer tiefer ins Yoga einzutauchen und mein Können und Verständnis zu erweitern. Ich glaube, ich bin da eben ein richtiger Nerd J
Wo und mit wem war deine erste Yogalehrerausbildung?
Meine erste Ausbildung war mit Annie Carpenter in L.A. Sie ist eine Ashtanga / Iyengar Lehrerin und kennt ihren Stil „Smart Flow“. Man kann sagen, sie unterrichtet ein Vinyasa Flow, der sehr auf Alignment ausgerichtet ist.
Ich bin etwas neugierig: Wie sieht deine persönliche Yogapraxis aus, wenn du zuhause in deinen vier Wänden für dich Yoga praktizierst?
Ich versuche ganz bewusst meine Grenzen einzuhalten und mich nicht zu pushen. Es ist mir dabei wichtig, auf meinen Körper zu hören und genau das zu tun, was sich an diesem Tag gut anfühlt. Auf meinen Körper zu hören und seine Bedürfnisse zu respektieren, inspiriert meine tägliche Yogapraxis auf der Matte. Oftmals mache ich Yin inspirierte Übungen und Stretches. An anderen Tagen, wenn mein Körper vor Energie strotzt mache ich vielleicht die erste und zweite Ashtanga Serie. Da gibt es wirklich keine Konstante in meinem persönlichen Yoga und ich übe keinen Druck auf mich aus. Falls sich etwas heute nicht gut anfühlt, lasse ich es besser sein.
Was ist momentan deine Lieblingspose?
(lacht) Zur Zeit ist es gerade nicht unbedingt die spannendste Pose: Plow Pose. Ich liebe Plow Pose mit Sandsäcken auf meinen Armen und Beinen. Generell mag ich es sowieso mit Hilfsmitteln zu arbeiten und bleibe dann bis zu 15 min in der gleichen Übung.
Und welches ist dein Lieblingsbuch?
Gerade lese ich „the third plate“ von Dan Barber. Ich bin ein leidenschaftlicher „Foodie“ und liebe es zu kochen. Dan Barber ist ein Koch in New York und führt die Restaurants „Blue Hill“ und “Stone Barns“. Er versucht mehr Bewusstsein in unsere Esskultur zu bringen und unterstützt eine nachhaltige Küche. Er ist ausserdem ein sehr guter Geschichtenerzähler und super Koch.
Als letzte Frage: Was ist dein Tipp an jemand, der gerade mit Yoga startet?
Ich wünschte mir hätte vor 8 Jahren jemand gesagt, dass ich nicht in einer Yogadisziplin oder Stil stehen bleiben soll, sondern stattdessen so viel wie möglich auszuprobieren. Denn egal was dich zum Yoga gebracht hat, Yoga wird dein Leben verändern und dich erfüllen.
Sei es eine Verletztung, ein Instagram Foto, eine Lektion im Fitness oder einfach ein Freund, der dich in deine erste Yogalektion gebracht hat – es spielt wirklich keine Rolle. Du hast das erste Mal Yoga gemacht und dies ist schlicht weg SUPER. Nun gehe zu ganz verschiedenen Yogalektionen, versuche verschiedene Lehrer aus und bereichere deine Praxis mit möglichst vielen Yogastilen. Bleib nicht in einem Stil hängen. Entedecke die Yogawelt und lerne dich, deine Bedürfnisse und deinen Körper immer wieder aus Neue kennen. Stell dir vor du hast gerade eine Lieblingspeise und weil du es so fest magst, isst du es dann jeden Tag. Nach einer absehbarer Zeit wirst du lieber wieder etwas anderes essen, und kannst deine Lieblingsspeise nicht mehr sehen. Das Selbe gilt im Yoga. Behalte deine Offenheit und lerne kontinuierlich Neues über deinen Geist und Körper und schlussendlich über dich selbst dazu.
During the 6 Day Yoga Groove Festival in Goa I took 2 classes with Carling. One was called „Centering Skills for Hands-on Assisting“ and the other one „Hips and Haunches: unfolring and refolding with ease“. After one of our lovely brunches I asked Carling a few questions and would like to share her answers here with you.
So during brunch you told us that you have been doing yoga for 8 years now. Tell me about the beginning: What was your first yoga class and what made you go back and continue?
I started yoga in College, when I was going though a rough patch. My dad, who had been doing yoga already, suggested me going to a class and give it a try. I was very stressed out at that time and since my roommate was going to Bikram yoga, one of these days I went with her.
I don’t remember much of this first yoga class. All I remember is that I called my dad afterwards telling him: „this was amazing! I think, I will do this more often“.
Although I experienced yoga as a very physical practice at the time, it helped me a lot, and simply made me feel very good.
After your first experience with yoga, would you have imagined that you would be teaching it one day and earning a living with it?
(laughs) No, I think anybody thinks they eventually gonna be a yoga teacher. But, in my case, I honestly always liked school, taking classes and learning new things. So as I got more into yoga, I just wanted to know more about it and go to different teacher trainings. Not primarily to become a teacher, but to learn and absorb as much as I could. Even today I still go to a bunch of different trainings every year. I guess I’m quite nerdy, in that sense.
So what was your first teacher training?
My first training was with Annie Carpenter in L.A. She is a Ashtanga / Iyengar teachers teacher and calls it “Smart Flow”. To break her style down you could say she teaches an alignment based Vinyasa Flow.
I’m curious about your personal practice. What happens when you practice by yourself?
I really try hard not to push myself and instead do exactly what my body tells me to do on any particular day. So it comes down to reading and understanding my body’s needs of the day and then bring that to my mat. It’s plenty of days that my practice consists of slow stretching and yin poses. Other times, when I feel super energized I will do the full Ashtanga primary and secondary series. There isn’t any consistency in my practice and I try not to pressure myself. If something doesn’t feel good on a particular day, I don’t do it.
What’s your favorite pose at the moment?
(laughs) At the moments it’s probably one of the least exciting poses: Plow Pose. Actually I love plow pose with sandbags on my arms and legs. I totally like working with props and would stay in the pose for about 15 minutes.
And what’s your favorite book?
Right now I am reading“the third plate” by Dan Barber. I am really into food and cooking and he is a chef in New York who owns the restaurants “Blue Hill” and “Stone Barns”. He tries to bring more awareness to the way we eat, promoting sustainable cooking and eating and shines more light onto our food system in general. Additionally he is a great storyteller and a really good chef.
As a last question: What advice would you give to someone who is just starting with yoga?
Something I wish I had been told when I started yoga was to not get stuck in one discipline or one style. No matter what brought you to yoga, it will change your life and make it better.
If you found your way to your first yoga class through an injury, through Instagram, through gym or through a friend, it really doesn’t matter. It got you to your first class and that is awesome! However, don’t get stuck doing only one style or going only to one studio and practice with one teacher. Go explore, taste it all, knowing that your preferences will change over the course of your life. Imagine, you have a favorite meal and because you love it so much you eat it every day. Naturally you will get to a point where you get tired of it and can’t have it anymore. It’s now time for something new. The same applies to yoga. Keep an open mind and keep on exploring your mind, your body and essentially yourself.*
THANK YOU!